Mehlschwalben (Delichon urbica) holen Material für die Nester

Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

Die Mehlschwalben brüten in Kolonien. Normalerweise sind das Gruppen von vier bis fünf Nestern, die sich gelegentlich sogar berühren. In dicht besiedelten Gebieten können Kolonien aber aus bis zu tausend Nestern bestehen.

Die Nester sind im Gegensatz zu denen der Rauchschwalbe nur selten in Gebäuden oder natürlichen Räumen angebracht sondern meistens an Vorsprüngen, seien dies Felsvorsprünge oder Dachtraufen. Die Nähe zu menschlichen Behausungen wird dabei bevorzugt.

Beide Eltern beteiligen sich am Bau des Nestes und benötigen dazu eineinhalb bis zwei Wochen. Das Nest der Mehlschwalbe ist typischerweise eine achtel bis viertel Kugel, also bis auf das Einflugloch direkt unter dem Vorsprung geschlossen. Im Gegensatz dazu baut die Rauchschwalbe ein schalenförmiges Nest, das am ganzen oberen Rand offen ist. Die Nester bestehen aber in beiden Fällen hauptsächlich aus Lehm und Erdklumpen. Die Mehlschwalben achten darauf, dass sie das Baumaterial direkt an den Stein anbringen können, dass also der Fels oder das Bauwerk blank ist. Flechten u.ä. könnten die Haftung und damit die Stabilität negativ beeinflussen. Das Nest wird von innen her gebaut und, nachdem der tragende Teil fertig gestellt ist, mit weichem Material wie Federn und Grashalmen ausgepolstert.

Mein Zuhause *

Meine Wohnung – eigentlich ist es eine Art Nebenwohnung – haben Sie bestimmt schon einmal gesehen. Ich halte mich ja nur ein paar Monate darin auf. Sie wird aus dünnflüssigem Lehm gebaut und an eine von Regen geschützte Stelle einer Außenmauer geklebt. Meist helfen mir ein paar andere Schwalben dabei, sodass wir in 10 bis 14 Tagen fertig sind.

Ich will nicht verschweigen, dass es auch dabei ganz "menschlich" zugeht. Wenn die Nachbarn nicht aufpassen, stehlen wir ihnen ganz einfach etwas von dem Nistmaterial, das sie gerade an ihr eigenes Nest geklebt haben. So sparen wir uns zwar manchen Flug, handeln uns dafür aber tüchtigen Ärger ein, denn natürlich versuchen unsere Nachbarn dasselbe auch bei uns.

Unser Nest bauen wir fast ganz zu; nur oben an der Decke bleibt ein kleines Flugloch offen. Innen polstern wir es mit Moos, Grashalmen, kleinen Federn und Watte sorgsam aus. Es ist immer ordentlich und sauber bei uns, das können Sie ruhig glauben. Wenn es wirklich einmal anders aussehen sollte, liegt das an den Sperlingen, die sich frecherweise dort eingenistet haben.

(...)

* aus dem Buch "Wenn Tiere reden könnten"

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