Großer Schwertwal (Orcinus orca)

Großer Schwertwal (Orcinus orca)

Großer Schwertwal oder Orca ist die Bezeichnung für einen Wal aus der Unterordnung der Zahnwale und der Familie der Delfine. Trotz seiner weltweiten Verbreitung hält sich das bis zu acht Meter lange und bis zu neun Tonnen schwere Tier am häufigsten in arktischen und antarktischen Gewässern in Küstennähe oder Buchten auf. Als schnellster Meeressäuger schwimmt ein Großer Schwertwal maximal 55 km/h und taucht bis zu 15 Minuten lang.

Der Orca lebt mit Artgenossen in einer Schule, die von einem älteren Weibchen angeführt wird. Ein junger Großer Schwertwal bleibt lebenslänglich bei seiner Familie. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von 15 bis 16 Monaten etwa alle vier bis fünf Jahre ein Junges zur Welt, das ca. 160 kg wiegt. Erstaunlich ist, dass Mutter und Kind nach der Geburt fast zwei Wochen lang überhaupt nicht schlafen, aber ein neugeborener Großer Schwertwal während dieser Zeit trotzdem Gewicht zulegt. Danach haben beide Tiere kurze Schlafphasen, wobei die Mutter erst nach 22 Wochen wieder die normale Schlafdauer erreicht.

Unser Ohr – ein Stereo-Seismograph

Lange hielten Ihre Forscher uns für taub. Auch Hinweise von Anatomen (Anatomie = Wissenschaft vom Bau des Körpers und seiner Organe) auf das kompliziert gebaute Innenohr oder die hoch speziellen Gehörnerven vermochten dieses Vorurteil nicht zu erschüttern. Es galt der Grundsatz: Unter Wasser gab es nichts zu sagen und darum auch nichts zu hören. Unsere Ohren sah man als unnötige Überbleibsel (Rudimente) angeblicher evolutionärer Vorfahren an.

Erfreulicherweise haben Ihre Forscher in den letzten Jahren viele Messungen durchgeführt und nun in diesem Punkt gründlich umgedacht. (...) Aber nun sollten Sie noch etwas von unserer Ohrkonstruktion hören:

Die beste Funkanlage für das Echoloten und unsere schönsten Gesänge – von seinen klangvollen Konzerten erzählt Ihnen gleich der Buckelwal – machen noch keinen Meister der Kommunikation oder der Echoortung, wenn nicht eine besondere, darauf abgestimmte Empfangsanlage existiert. Hierzu dient unser Ohr, das auffällige Details enthält, die es sonst bei Säugetieren nicht gibt.

Manche Landtiere verfügen über riesige Löffel oder Trichter, um den Schall aus bestimmten Richtungen aufzufangen. Derartig abstehende äußere Ohrmuscheln sind im Wasser hinderlich; sie würden unsere perfekte Stromlinienform zunichte machen. Jeder Ihrer Taucher kann Ihnen bestätigen, dass das Richtungshören unter Wasser ausgesprochen schlecht ist. So können Sie beispielsweise kaum ergründen, woher das Tuckern eines Motorbootes kommt. An Land rechnet Ihr Gehirn aus den unterschiedlichen Empfangszeiten, mit denen jedes Ihrer Ohren die Schallwellen erreicht, die Richtung der Schallquelle aus. Im Wasser klappt das aber nicht, weil dann der Schall ziemlich ungehindert in Ihren Schädel eindringen kann. Da Ihre Ohren mit dem Schädel verwachsen sind, treten die Schwingungen gemeinsam auf, und die Laufzeitunterschiede für die Richtungsorientierung können kaum mehr festgestellt werden.

Der Schöpfer hat uns ein so geniales System eingebaut, das im gesamten Tierreich ohne Vergleich ist und uns einen exzellenten Stereoempfang unter Wasser ermöglicht. Wir verfügen über eine »High-tech«-Feineinstellung im Richtungshören, die frei von Nebengeräuschen ist. Als auffällige konstruktive Maßnahme ist unser Ohr aus dem knöchernen Verband der Schädelknochen gelöst. Die Ohrknochen sind nur mit Bindegewebe am Schädel befestigt, sodass sie frei schwingen und die vom Schädel aufgenommenen Schallwellen nicht übertragen werden können. Das ganze System erinnert an einen empfindlichen Seismographen, mit dem Ihre Geologen auch weit entfernte Erdbebenwellen zu empfangen vermögen. Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel haben darum bei uns eine andere konstruktive Form.

Zur Echoortung verwenden die Zahnwale sehr hohe Frequenzen, bei denen ein Trommelfell nicht mehr effektiv arbeiten würde. Darum fehlt hier das Trommelfell oder ist sehr stark von dem Ihrigen unterschieden. Bartenwale benötigen keine Echoortung, und daher kommunizieren sie im tiefen Frequenzbereich (50 Hertz und darunter). So tiefe Frequenzen haben im Wasser den Vorteil der großen Reichweite. Die Verständigung klappt damit noch mühelos bis zu Weiten von über 100 Kilometern. Das ist etwa so, als wollten Sie sich über eine Strecke von Hamburg nach Hannover ohne Telefon mit jemandem unterhalten. (...)

* aus dem Buch "Wenn Tiere reden könnten"

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